Dickdarmspiegelung (Koloskopie)

 

Was ist eine Dickdarmspiegelung?

Diese Untersuchung ist eine Darstellung des Dickdarms (Colon) mit einem Spezialendoskop. Der Arzt kann den Darm von innen betrachten und minimale chirurgische Arbeiten vornehmen, zum Beispiel Biopsien (Gewebeproben) entnehmen oder Polypen entfernen.

 

Wie funktioniert eine Koloskopie?

Das Koloskop ist ein biegsamer Schlauch mit einer Länge von 1,5 Metern und einer Dicke von wenigen Zentimetern. Es hat eine spezielle Lichtquelle, einen Videomonitor und eine Spül und Absaugvorrichtung. Außerdem kann man über Arbeitskanäle Biopsien entnehmen.

 

Wann ist eine Koloskopie notwenig?

Der Arzt benutzt die Untersuchung zur Diagnose für u.a. folgende Krankheiten:

· Vorsorgekoloskopie (Männer ab 50 Jahren, Damen ab 55 Jahren)

· Blutung im Darm

· Änderung der Stuhlgewohnheiten

· Positiver Hämoccult-test ( Blut im Stuhl)

· Unklare Schmerzen im Bauchbereich

· Tumorsuche und Vorsorge Untersuchung

· Darmkrebs

· Dickdarmpolypen

· Dickdarmentzündungen ( z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)

· Divertikulitis

 

Wie läuft die Koloskopie ab?

Der Patient erhält meist ein beruhigendes Medikament (Sedativum). Dies ist aber nicht immer unbedingt erforderlich. Der Arzt schiebt dann das Kolokop in den After ein, gelangt über den Mastdarm und das Sigmoid bis in den auf- und absteigenden Dickdarm. Über Einblasen von Luft oder CO2 bläht sich der Darm und lässt so eine bessere Sicht zu. Man kann dann das Gerät bis in den Dünndarm vorschieben. Ständig kann der Arzt Gewebeproben entnehmen, die dann in ein Labor geschickt werden. Diese Proben werden ausgewertet, um eine genauere Diagnose zu erhalten.

 

Wie funktioniert die Abtragung der Polypen?

Die Abtragung erfolgt in der Regel mit einer Hochfrequenzschlinge auf elektrischem Wege. Bei kleineren Polypen (sog. Polypenknospen) reicht eine Zangenabtragung.

 

Welche Komplikationen kann es geben?

Sehr selten kommt es zu Blutungen. Diese können mit Einspritzung von blutstillenden Substanzen oder einer Clip-Versorgung über das Spiegelgerät direkt gestillt werden.

Äußerst selten kann es zu Darmdurchbrüchen (Perforation) kommen, die eine stationäre Einweisung erforderlich machen. 

 

Was ist im Vorfeld zu beachten?

Vor der Dickdarmspiegelung muß der Patient durch Einnahme eines Abführmittels den Darm reinigen. Dies sollte am Abend vor der Untersuchung stattfinden. Anschließend muß er viel Flüssigkeit trinken. Am Morgen der Untersuchung darf er nichts essen (Nahrungskarenz). Nun muß er eine große Menge (ein bis zwei Liter) klarer Flüssigkeit trinken, so dass der Darm nur noch Flüssigkeit enthält.

Durch das eventuell verabreichte Beruhigungsmittel kann der Patient direkt nach der Untersuchung nicht am Straßenverkehr aktiv teilnehmen. Öffentliche Verkehrsmittel stehen zur Verfügung, die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Haus. Eine Begleitperson ist dann notwendig.

Wenn Sie Blutverdünnungsmittel einnehmen (sog. Antikoagulanzien) informieren Sie bitte den durchführenden Arzt im Vorbereitungsgespräch.

 

Welche Alternativen gibt es?

· Röntgenkontrastuntersuchung (keine Gewebeproben!)

· von einem Radiologen: Computertomographie (CT, Strahlenbelastung, keine Therapie)

Polypenabtragung per Schlinge im Dickdarm
Polypenabtragung per Schlinge im Dickdarm